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Calcium (=Kalzium) - Übersicht
Univ.Prof.Dr.med. Wolfgang Hübl

Info - Referenzbereich - Erhöhungen - Verminderungen - Calcium im Harn
 

NAME:
Der Name Calcium leitet sich vom lateinischen Wort für Kalkstein "calx" ab. Abkürzung: Ca
   
INFO:
Was ist Calcium?
Chemisch gesehen ist Calcium ein Erdalkalimetall, das in seinen Verbindungen (z.B. Calciumcarbonat) in großen Mengen in der Erdkruste vorkommt.
Wenn man von Calcium im Körper spricht, meint man damit aber die Calcium-Ionen der Blut- und Gewebsflüssigkeit, das Calcium in den Zellen sowie Calciumverbindungen im Knochen. Im weiteren wird der Einfachheit halber aber immer nur von "Calcium" gesprochen werden. Dies ist zwar chemisch nicht korrekt aber im klinischen Sprachgebrauch üblich.

Wofür ist Calcium wichtig?
Calcium spielt eine wichtige Rolle bei der Muskelarbeit, der Blutgerinnung, der Steuerung der Erregbarkeit von Nerven und Muskeln, dem Herzrhythmus, der Knochenbildung und vielen anderen Stoffwechselvorgängen in den Zellen.

Wie kommen wir zu Calcium?
Wir nehmen es über die Nahrung auf. Besonders viel Calcium ist in Milch und Milchprodukten. Im Alter zwischen 25 und 50 Jahren wird eine Aufnahme von etwa 800 mg täglich empfohlen (das wäre in etwa 3/4 Liter Milch oder 70 Gramm Emmentaler).

Wie scheiden wir Calcium wieder aus?
Wir scheiden es über die Niere im Harn und über den Darm im Stuhl aus.

Wo ist das Calcium im Körper?
Der mengenmäßig größte Teil ist im Knochen, für die Funktion des Calciums ist aber das Calcium im Blut und in der Gewebsflüssigkeit, aber auch die relativ kleine Menge in den Zellen wichtiger. Die Konzentration im Blut muss daher genau reguliert sein.

Wie wird die Calciumkonzentration im Blut reguliert?

  • Wenn wir zu wenig Calcium im Blut haben, wird Calcium aus dem Knochen geholt, wir scheiden weniger aus und wir nehmen mehr aus der Nahrung auf.
  • Wenn wir zu viel Calcium im Blut haben haben, wird Calcium im Knochen abgelagert, wir scheiden mehr aus und wir nehmen weniger aus der Nahrung auf

Wer reguliert die Konzentration im Blut?
Der hauptsächlich regulierende Stoff ist das Parathormon. Daneben haben noch Bedeutung ein Vitamin D Abkömmling (das Calcitriol) und, etwas weniger, das Calcitonin.

Halsregion mit Schilddrüse und den 4 Nebenschilddrüsen Hinter der Schilddrüse (violett) befinden sich die 4 kleinen Nebenschilddrüsen (hellgelb). In den Nebenschilddrüsen wird das Parathormon hergestellt.
  • Das Parathormon wird in den Nebenschilddrüsen hergestellt und kann schon nach wenigen Minuten auf eine falsch hohe oder falsch niedrige Calciumkonzentration reagieren.
    Haben wir zuwenig Calcium, wird vermehrt Parathormon ausgeschüttet und umgekehrt.
    Parathormon führt zur Gewinnung von Calcium aus dem Knochen, vermindert die Calciumausscheidung in der Niere und erhöht die Aufnahme von Calcium aus der Nahrung.
    => Parathormon erhöht den Calciumspiegel im Blut.

     
  • Calcitriol macht unser Körper aus Vitamin D. Der Körper kann gewisse Mengen Calcitriol aber auch aus Cholesterin herstellen. Haupteffekt des Calcitriols ist die Erhöhung der Calciumaufnahme aus der Nahrung und die Verminderung der Ausscheidung im Harn. Calcitriol erhöht also das zur Verfügung stehende Calcium. Der Effekt auf den Knochen ist komplizierter und eine komplette Darstellung würde hier zu weit führen. Nur 2 Punkte:
    • Wir brauchen Calcitriol, damit das Calcium bei Parathormonwirkung optimal aus dem Knochen gewonnen werden kann.
    • Calcitriol ist notwendig, damit fester Knochen gebildet werden kann.
       
  • Das Calcitonin wird in bestimmten Zellen der Schilddrüse hergestellt (den sog. C-Zellen). Haben wir zuviel Calcium, wird vermehrt Calcitonin ausgeschüttet und umgekehrt.
    Der Haupteffekt des Calcitonins liegt in der vermehrten Ablagerung von Calcium im Knochen. Calcitonin vermindert prinzipiell den Calcium-Spiegel im Blut. Der Einfluss des Calcitonins ist aber viel schwächer als der des Parathormons und dürfte beim Erwachsenen keine große Rolle spielen (wird die Schilddrüse entfernt, stört das Fehlen des Calcitonins kaum).
     

Welche Beschwerden/Probleme verursacht ein Calciummangel?
Leichte Verminderungen sind oft ohne Beschwerden. Stärkere Verminderung führen zu Übererregbarkeit der Nerven und Muskeln. Das kann zuerst Missempfindungen hervorrufen (Kribbeln, "Ameisenlaufen", Pelzigkeitsgefühl), dann zu Krämpfen führen (Tetanie).
Längerdauernde erniedrigte Calciumspiegel können auch Trübungen der Augenlinsen (Katarakt = grauer Star) verursachen.

Welche Beschwerden verursacht ein Calciumüberschuss?
Beschwerden treten erst ab Calciumspiegeln von 11-12 mg/dl auf. Die Zeichen sind sehr unspezifisch (d.h., sie können bei vielen Erkrankungen auftreten): Müdigkeit, Schwächegefühl, Verwirrtheit, Depression, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, gesteigerte Trinkmenge, vermehrtes Harnlassen, Verlangsamung des Herzrhythmus.  Bei Spiegeln über 13 mg/dl kann es zu Verkalkungen in Nieren, Haut, Blutgefäßen, Lungen, Herz und Magen kommen.
Magengeschwüre, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Gallensteine, Nierensteine sind weitere mögliche Folgen eines langdauernden erhöhten Spiegels.
Spiegel über 15 mg/dl sind ein medizinischer Notfall. Koma und Herzstillstand können eintreten.

Wann sollte man Calcium bestimmen?
Wenn Beschwerden oder Probleme vorliegen, wie sie für Calciummangel oder Calciumüberschuss gerade beschrieben wurden.
Daneben können noch bei sehr vielen Erkrankungen Veränderungen des Calciumspiegels vorkommen, sodass auf die Calciumbestimmung bei der Erstlaboruntersuchung selten verzichtet werden kann.

   
REFERENZ-
BEREICH:
    Bereich Einheit Bereich Einheit
Blutflüssigkeit Gesamtes Calcium 8.4 - 10.6 mg/dl 2.1 - 2.7 mmol/l
Blutflüssigkeit ionisiertes Calcium 4.6 - 5.4 mg/dl 1.15 - 1.35 mmol/l
24h-
Sammelharn
Männer 100 - 300* mg/24h 2.5 - 7.5* mmol/24h
24h-
Sammelharn
Frauen 100 - 250* mg/24h 2.5 - 6.2* mmol/24h

*Abhängig von der Nahrungsaufnahme. Für gut vergleichbare Werte muss vor der Untersuchung des Harns eine Ernährung mit bestimmtem Calciumgehalt eingehalten werden.

Detailliertere Referenzbereiche in Blut,
Harn und anderen Körperflüssigkeiten

   
 
Hinweis: aus isolierten, leichten Erhöhungen oder Erniedrigungen von Laborwerten kann man in den allermeisten Fällen keine Schlussfolgerungen auf irgendeine Erkrankung ziehen. Liegen also nur leichte Veränderungen vor, muss keineswegs irgendeine der nachfolgend genannten Erkrankungen oder Veränderungen vorliegen!
ERHÖHUNG
=Hyperkalziämie:

 

  • Häufigste Ursache einer Erhöhung unter Krankenhauspatienten ist eine maligne Tumorerkrankung.
    Ursache können knochenzersetzendes Tumorwachstum sein (dabei wird das Calcium des Knochens frei) oder aber eine vom Tumor produzierte, Parathormon-ähnliche Substanz (Parathormon führt zu Calciumerhöhungen).
  • Zweithäufigste Ursache ist eine eigenständige Überfunktion der Nebenschilddrüsen, der sogenannte primäre Hyperparathyreoidismus.
    Ursache ist meist ein gutartiger Tumor der Nebenschilddrüsen, der zu viel Parathormon produziert, seltener ein maligner Tumor. Wird meist bei einer Routineuntersuchung durch den erhöhten Calcium-Spiegel auffällig. Seltener bei einer Abklärung der Beschwerden wie Nierensteine, Magengeschwüre oder Bauchspeicheldrüsenentzündung.
    Es gibt seltene erbliche Erkrankungen, bei denen Tumoren der Nebenschilddrüsen mit anderen Tumoren kombiniert vorkommen. Man nennt diese Erkrankungen Multiple Endokrine Neoplasien (MEN). Davon gibt es Typ I und II. Bei beiden Typen kann das Kalzium erhöht sein.

Andere Ursachen für zu hohes Calcium sind seltener:

  • Bestimmte harntreibende Medikamente
    (Thiazid-Diuretika, z.B Hygroton®; meist nur kurzfristige Erhöhung)
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Bettlägrigkeit oder andere Ursachen mangelnder Bewegung
    (führt zu Knochenabbau; verursacht aber meist nur bei Kindern und jugendlichen Erhöhungen)
  • Nebennierenrindenunterfunktion (Morbus Addison)
  • Nach dem Ende einer Glukokortikoidgabe ("Kortison")
  • Vitamin D Überdosierung
  • Vitamin A Überdosierung
  • Lithium-Therapie
  • Sarkoidose
    (seltene Erkrankung unbekannter Ursache  mit Vergrößerung von Lymphknoten und Lungenfunktionsstörungen; Bildung von Calcitriol im abnormen Gewebe)
  • Aufnahme großer Mengen von Milch und gleichzeitige Einnahme von Calcium-haltigen Medikamenten
    Kam bei Patienten mit Magengeschwüren vor, die sehr viel Milch tranken und Magensäure-neutralisierende calciumhaltige Salze zu sich nahmen. Wurde als Milch-Alkali-Syndrom bezeichnet.
  • Familiäre Hypokalziurische Hyperkalziämie
    (seltene erbliche Erkrankung mit zu geringer Ausscheidung von Calcium im Harn und zu hohem Calcium im Blut)
  • Sehr seltene, angeborene Stoffwechselkrankheiten
    (Fanconi-Schlesinger-Syndrom, Rathbun-Syndrom = Hypophosphatasie)
  • Akromegalie
    (Vergrößerung von Kinn, Ohren, Nase wegen zu großer Ausschüttung von Wachstumshormon der Hirnanhangsdrüse)
     
  • Pseudohyperkalziämie (scheinbare Erhöhung des Calciums): Erhöhung des Gesamt-Calciums, der aktive Anteil des Calciums ist aber normal.
    Kommt bei Zuständen mit erhöhter Eiweißkonzentration im Blut vor. Ein großer Teil des Calciums ist dann an Eiweiß gebunden und daher nicht wirksam. Bei der Bestimmung des Gesamt-Calciums (das ist die übliche Bestimmungsmethode) wird es aber mitgemessen. Kennt man die Eiweißkonzentration, gibt es Formeln, mit denen man den Einfluss des Eiweißes berechnen und ausgleichen kann. Oder man misst mit Spezialmethoden nur das nicht an Eiweiß gebundene Calcium (auch ionisiertes Calcium genannt).
      
    Korrekturrechner bei Verdacht auf Pseudohyperkalziämie:
    (Mit Netscape 4.72 nicht verwendbar)
    Geben Sie die Werte von Calcium und Albumin ein und Sie erhalten einen korrigierten Calciumwert, der durch eine zu hohe oder zu niedrige Albuminkonzentration nicht mehr verfälscht ist.

    Als Dezimaltrennzeichen bitte kein Komma sondern einen Punkt verwenden!
     

    Ca in mg/dl, Albumin in g/dl

    Calcium in mmol/l, Albumin in g/l

 

   
VERMINDERUNG
=Hypokalziämie:

 

Längerdauernde Verdauungsstörungen
Z.B. bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), Zoeliakie, nach Darmoperationen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse. Einerseits kann die Calciumaufnahme selbst gestört sein, häufiger ist die Aufnahme von Vitamin D gestört, was auch zur Verminderung von Calcium führt.

 

Vitamin D Mangel
Zu einem Vitamin D Mangel kann es kommen bei:
  • Zu wenig Vitamin D in der Nahrung
  • Längerdauernde Verdauungsstörungen (siehe oben)
  • Leber- oder Nierenschaden
    (in Leber und Niere wird normalerweise aus dem Vitamin D das eigentlich wirksame Calcitriol)
  • Sonnenlichtmangel
    (wir können uns Vitamin D selbst herstellen, wenn genug Sonnenlicht auf die Haut kommt)
  • Manche Medikamente
    (gegen Epilepsie, gegen Tuberkulose)
  • sehr seltene Erbkrankheiten
    (Vitamin D wirkt nicht)

 

Parathormonwirkung vermindert (= Hypoparathyreoidismus)
Das Parathormon, das in den Nebenschilddrüsen hergestellt wird, sollte bei abfallendem Calciumspiegel gegensteuern. Seine Wirkung kann vermindert sein bei
  • Entfernung der Nebenschilddrüsen (bei Schilddrüsenoperationen nicht ganz selten)
  • Seltener wenn das Parathormon nicht wirkt
    (man nennt das Pseudohypoparathyreoidismus; es handelt sich dabei um Erbkrankheiten oder von selbst auftretende, angeborene Gendefekte)
  • Autoimmunkrankheiten
    Bei Autoimmunkrankheiten richtet sich Abwehr gegen den eigenen Körper. Das kann auch die Nebenschilddrüsen betreffen. Z.B. beim erblichen sog. APS 1 (Autoimmun-Polyendokrines Syndrom), bei dem auch die Nebennieren geschädigt werden.
  • Erbkrankheiten, bei denen die Nebenschilddrüsen nicht vorhanden sind (sehr selten)

 

Nierenerkrankungen
Bei manchen speziellen Nierenschäden wird zu viel Calcium im Harn ausgeschieden, beim generellen Nierenversagen sind es verschiedene Gründe, die zu einem niedrigen Calciumspiegel führen können.

 

Knochenbildende Tumoren
Während Tochtergeschwülste (Metastasen) von Tumoren meist den Knochen auflösen, kommt es auch vor, dass Knochensubstanz aufgebaut wird. Da dabei Calcium verbraucht wird, kann das zu einem Abfall des Serumspiegels führen.

 

Falsche Erniedrigung (Pseudohypokalziämie)
Erniedrigung des Gesamt-Calciums, der aktive Anteil des Calciums ist aber normal. Das Calcium ist also nicht wirklich zu niedrig. Kommt bei Zuständen mit erniedrigter Eiweißkonzentration im Blut vor.
Ein bestimmter Teil des Calciums im Blut ist immer an Eiweiß gebunden und daher nicht wirksam. Wichtig ist aber nur das freie, wirksame Calcium. Haben wir wenig Eiweiß, mag das Gesamtcalcium (also die Summe aus freiem und Eiweiß-gebundenem) vermindert sein, das wirksame freie Calcium kann dennoch ausreichend sein.
Kennt man die Eiweißkonzentration, gibt es Formeln, mit denen man den Einfluss des Eiweißes berechnen und ausgleichen kann. Oder man misst mit Spezialmethoden nur das nicht an Eiweiß gebundene Calcium (auch ionisiertes Calcium genannt).
 
Korrekturrechner bei Verdacht auf Pseudohypokalziämie:
(Mit Netscape 4.72 nicht verwendbar)
Geben Sie die Werte von Calcium und Albumin ein und Sie erhalten einen korrigierten Calciumwert, der durch eine zu hohe oder zu niedrige Albuminkonzentration nicht mehr verfälscht ist.
 
Ca in mg/dl, Albumin in g/dl

Calcium in mmol/l, Albumin in g/l

 

Andere Gründe eines verminderten Calciumspiegels
  • Akute Entzündungen der Bauchspeicheldrüse
  • Schwerer Magnesiummangel
  • Phosphatüberschuss
  • Nebennierenrindenüberfunktion (z.B. Morbus Cushing)
  • Manche Medikamente
    (z.B Cortison oder bestimmte harntreibende Medikamente wie z.B Hydromedin® oder Lasix®)
  • Infektionsschock (=septischer Schock)
  • Neugeborenenhypokalziämie
  • Gabe von Blutkonserven (nur kurzfristige Senkung)
   
  Calcium im Harn
 
Eine Anmerkung vorweg: Calcium kann im Harn "ausfallen", d.h., es ist dann nicht mehr gelöst sondern bildet Salze. Diese verursachen eine Harntrübung und, wenn der Harn stehen gelassen wird, einen sandigen Bodensatz. Trüber Harn oder Harn mit Bodensatz darf nicht ohne weiteres für die Calciumbestimmung verwendet werden. Die Werte können dann völlig falsch werden.
Um ein Ausfallen von Calcium zu vermeiden, sollte der Harn schon zum Beginn der 24h-Harn-Sammlung angesäuert werden. Man gibt z.B. in das Harnsammelgefäß etwas Salzsäure. Spätestens muss trüber Harn vor der Calciumbestimmung angesäuert werden. Erst dann darf man ihn analysieren.
ERHÖHTE AUSSCHEIDUNG VON CALCIUM IM HARN
= Hyperkalziurie

 

Nähere Info zu den einzelnen Ursachen bei der Beschreibung der Blut-Calciumspiegel weiter oben.

 

Bei den oben genannten Ursachen für eine Erhöhung von Calcium im Blut kann auch die Calciumausscheidung im Harn erhöht sein. Ausnahmen sind nur jene Erkrankungen, bei denen der erhöhte Calciumspiegel im Blut durch eine verminderte Calciumausscheidung über die Niere verursacht ist.
Erhöhte Ausscheidung findet sich demnach bei:
  • Tumorerkrankungen
    (Zersetzung des Knochens oder Wirkung eines "falschen" Hormons, das der Tumor produziert)
  • Eigenständige Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Primärer Hyperparathyreoidismus)
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
  • Bettlägrigkeit, Osteoporose (Knochenschwund)
  • Vitaminüberdosierung (Vitamin D oder A)
  • Sarkoidose
  • Milch-Alkali-Syndrom
  • Lithiumtherapie
  • Sehr seltene, angeborene Stoffwechselkrankheiten
    (Fanconi-Schlesinger-Syndrom, Rathbun-Syndrom = Hypophosphatasie)
  • Akromegalie
    (Vergrößerung von Kinn, Ohren, Nase wegen zu großer Ausschüttung von Wachstumshormon der Hirnanhangsdrüse)

 

Ebenfalls zu einer erhöhten Ausscheidung kommt es bei den Krankheiten mit erniedrigtem Calciumspiegel im Blut, bei denen eine zu hohe Ausscheidung über die Nieren die Ursache ist:
  • manche Medikamente
    (z.B Cortison oder bestimmte harntreibende Medikamente wie z.B. Hydromedin® oder Lasix®)
  • Nebennierenrindenüberfunktion (z.B. Morbus Cushing)
  • Bei manchen speziellen Nierenschäden wird zu viel Calcium im Harn ausgeschieden

 

Gewissermaßen eine dritte Gruppe bildet die "Idiopathische Hypercalciurie"
Heißt soviel wie "unerklärlicherweise zu viel Calcium im Harn". Dies ist eine relativ häufige "Ursache" von erhöhter Calciumausscheidung.
  
ERNIEDRIGTE AUSSCHEIDUNG VON CALCIUM IM HARN
= Hypokalziurie

 

Nähere Info zu den einzelnen Ursachen bei der Beschreibung der Blut-Cacliumspiegel weiter oben.

Bei den oben genannten Ursachen für eine Erniedrigung von Calcium im Blut kann auch die Calciumausscheidung im Harn erniedrigt sein. Ausnahmen sind nur jene Erkrankungen, bei denen der erniedrigte Calciumspiegel im Blut durch eine vermehrte Calciumausscheidung über die Niere verursacht ist.
Ursachen erniedrigter Ausscheidung sind demnach:
  • Längerdauernde Verdauungsstörungen
  • Vitamin D Mangel
  • Verminderte Parathormonwirkung
  • Knochenbildende Tumoren
  • Leber oder Nierenschaden
  • Akute Entzündungen der Bauchspeicheldrüse

 

Ebenfalls zu einer erniedrigten Ausscheidung kommt es bei den Krankheiten mit erhöhtem Calciumspiegel im Blut, bei denen eine zu geringe Ausscheidung über die Nieren die Ursache ist:
  • Bestimmte harntreibende Medikamente
    (Thiazid-Diuretika, z.B Hygroton®)
  • Familiäre Hypokalziurische Hyperkalziämie
    (seltene erbliche Erkrankung mit zu geringer Ausscheidung von Calcium im Harn und zu hohem Calcium im Blut)
   

 

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Letzte Änderung 2003-10-09

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