| T4 und T3 Die Schilddrüse bildet zwei Hormone, das Thyroxin (T4), und das Trijodthyronin
        (T3) und gibt diese an das Blut ab. Im T3 sind 3 Jodatome enthalten, im T4 sind 4
        Jodatome.
 
          
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            | T4 Thyroxin (=Tetrajodthyronin)
 | T3 Trijodthyronin
 | Daneben bildet die Schilddrüse auch noch das Calcitonin, das aber ganz andere Aufgaben als die Hormone
        T3 und T4 erfüllt. Unter der Bezeichnung Schilddrüsenhormone werden meist nur T3 und T4
        verstanden.   Freie und ungebundene
        SchilddrüsenhormoneIm Blut werden die Schilddrüsenhormone an Eiweißstoffe gebunden, nur ein sehr kleiner
        Teil liegt in freier Form (freies T4, fT4, bzw. freies T3, fT3) vor. Aber nur die freien
        Hormone sind wirksam, eiweißgebundene Schilddrüsenhormone dienen nur als Reservoir, aus
        dem freie Hormone rasch nachgeliefert werden können.
 Manche Labortests bestimmen das gebundene und freie zusammen, also das sog. totale T4 bzw.
        T3 (auch TT4 und TT3 genannt), andere nur das freie Hormon. Für die meisten
        Fragestellungen ist die Bestimmung des freien T4 wichtiger und aussagekräftiger als das
        totale T4. Nur bei speziellen Problemen benötigt man noch das totale T4.
   Die Steuerung der SchilddrüseAlle Drüsen im Körper sollen nur soviel arbeiten wie notwendig und müssen
        daher einer strengen Steuerung unterliegen. So auch die Schilddrüse: Die Hormonbildung
        der Schilddrüse wird durch ein anderes Hormon, das sog. TSH
        gesteuert. TSH steht für Thyreoidea-stimulierendes Hormon, also
        Schilddrüsen-antreibendes Hormon. Dieses wird von der Hirnanhangsdrüse gebildet und
        gelangt über das Blut zur Schilddrüse.
 Wer steuert aber jetzt wiederum die TSH-Ausschüttung? Dies geschieht einerseits über die
        Schilddrüsenhormone im Blut: haben wir genug Schilddrüsenhormone im Blut, wird
        natürlich wenig TSH ausgeschüttet, haben wir zu wenig, wird mehr ausgeschüttet.
 
 Darüberhinaus steht die TSH-Ausschüttung aber auch
        unter der Kontrolle eines Teiles des Gehirns, dem sog. Hypothalamus. Dieser treibt bei
        Mangel an Schilddrüsenhormonen im Blut aber auch nach Aktivierung über das Nervensystem
        die Hirnanhangsdrüse und damit indirekt die Schilddrüse an.   Wann bestimmt man T4 bzw.
        fT4?Bei Verdacht auf verschiedene Schilddrüsenerkrankungen oder Funktionsstörungen,
        insbesondere bei Verdacht auf Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse. Man misst T4
        oder fT4 in der Blutflüssigkeit (wie oben erwähnt, hat meist fT4 die höhere
        Aussagekraft). Ob man T4 bzw. fT4 gleich bei der Erstuntersuchung misst oder erst dann,
        wenn die TSH Bestimmung abnorm ist oder unklare Ergebnisse
        gebracht hat, wird unterschiedlich gehandhabt.
 Auch zur Überwachung einer Schilddrüsenhormontherapie kann die Bestimmung eingesetzt
        werden.
   Welche Zeichen hat eine
        Schilddrüsenüberfunktion (=Hyperthyreose)?Hervortretende Augäpfel ("Glanzauge", Exophthalmus),
        Schilddrüsenvergrößerung (Kropf), Zittern, Fahrigkeit, Schweißausbrüche, Bevorzugung
        kühlerer Umgebung, schneller Herzschlag, Durchfälle, vermehrter Appetit (trotzdem
        Gewichtsabnahme), dünne Haare, Haarausfall, Durchfälle, Muskelschwäche. Bei älteren
        Menschen sind die Zeichen oft nicht so deutlich ausgeprägt.
   Welche Zeichen hat eine
        Schilddrüsenunterfunktion (=Hypothyreose)?Aufgedunsenes Gesicht, verschwollene Augen, geschwollene Lippen, Gewichtszunahme,
        trockene, raue, verdickte, manchmal gelblich verfärbte Haut, Verlangsamung, heisere
        Stimme, leichte Ermüdbarkeit, allgemeine Schwäche, Verstopfung, langsamer Herzschlag,
        Bevorzugung wärmerer Umgebung, ev. Kropf.
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